Norbert Steinkemper

Umstrukturierung bei der Broetje-Automation Gruppe

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Die Geschäftsführung der Broetje-Automation Gruppe hat ein umfassendes Restrukturierungsprogramm zur Kapazitätsanpassung der Broetje-Automation Gruppe beschlossen. Das Unternehmen reagiert damit auf einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge, der durch die anhaltend negative Marktsituation in der Luftfahrtindustrie infolge der Corona-Pandemie verursacht wird.

Schlimmste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg

Die Luftfahrtindustrie befindet sich aufgrund der weltweiten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Flugzeughersteller und -zulieferer weltweit reduzieren derzeit ihre Prognosen aufgrund des Einbruchs der Nachfrage nach Flugzeugen, geplante Investitionen werden gestrichen oder verschoben. In der Folge erlebt auch der Maschinen- und Anlagenbau für die Luftfahrtindustrie einen beispiellosen Auftragsrückgang, von dem auch Broetje-Automation betroffen ist.
Da sich bereits jetzt abzeichnet, dass bei anhaltenden Restriktionen und einer über mehrere Jahre anhaltend niedrigen Nachfrage keine Normalisierung des Marktes zu erwarten ist, muss Broetje-Automation seine Unternehmensstrukturen an das veränderte Marktumfeld anpassen.

Maßnahmen aufgrund der Korona-Pandemie

Die Geschäftsleitung hat die Belegschaft jetzt darüber informiert, dass von den Restrukturierungsmaßnahmen in der gesamten Unternehmensgruppe weltweit rund 200 Arbeitsplätze betroffen sein werden. Der überwiegende Teil dieser Arbeitsplätze wird auf die deutschen Standorte entfallen. Der Standort Grenzach-Wyhlen kann unter diesen Umständen leider nicht erhalten werden und wird geschlossen. Auch an den Standorten in Bietigheim-Bissingen und am Stammsitz in Rastede sind umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen unumgänglich, um die notwendigen Einsparungen zu erreichen. Derzeit laufen Verhandlungen mit den Betriebsräten an den einzelnen Standorten, um den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
Die Geschäftsleitung sah sich aufgrund der mangelnden Auslastung zu diesem Schritt gezwungen. Gleichzeitig wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um neue Geschäftsfelder in anderen Bereichen zu erschließen. Lutz Neugebauer, Vorstandsvorsitzender der BA-Gruppe, kommentierte: "Über den Sommer haben wir mit neuen Projektansätzen in der Textilindustrie, im Gesundheitswesen und anderen Branchen bereits bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Dennoch können die neuen Ansätze den massiven Rückgang in der Luftfahrtindustrie nicht kompensieren. Die jetzt ergriffenen Maßnahmen sind angesichts des Marktumfeldes notwendig, um die verbleibenden 430 Arbeitsplätze zu sichern und dem Unternehmen eine langfristig erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Wir arbeiten eng mit den Betriebsräten zusammen, um eine solide Basis für eine gute Zukunft des Unternehmens zu schaffen".
Im Gegensatz zu früheren Krisen wird sich die Luftfahrtindustrie voraussichtlich nicht so schnell von dem koronabedingten Einbruch erholen. Analysten und Branchenverbände prognostizieren, dass die Passagierzahlen nicht vor 2024 wieder das Niveau von vor der Korona erreichen werden.